Böckchenhaltung - alles kein Problem?

Diese Bilder zeigen, was passieren kann, wenn man die grundlegenden Regeln einer reinen Böckchenhaltung außer Acht lässt.

Es ist schwer, zu diesem Thema einen passenden Einstieg zu finden und ich denke, dies ist nicht ohne Grund so. Ich stehe der reinen Böckchenhaltung mit sehr gemischten Gefühlen gegenüber. Sicher, es werden etwa genau so viele Böckchen wie Weibchen geboren und wohin mit all diesen Jungs, wenn man nicht auch Böckchengruppen hält?

Ich möchte aber in Frage stellen, ob Böckchen freiwillig die Gesellschaft von Geschlechtsgenossen suchen würden - oder ob sie nicht doch lieber mit dem anderen Geschlecht zusammen leben würden? Natürlich geht dies nur, wenn sie kastriert wurden, keine Frage.

Sicher gibt es auch immer wieder mal funktionierende Bockpaare und Bockgruppen - wenn die Tiere von Geburt an gelernt haben, wie man sich mit dem gleichen Geschlecht auseinander setzt und wenn sie  nicht selbst zu dominant sind. Hält man nur zwei Böckchen, so muss einem klar sein, dass die Tiere sich schnell langweilen und beim Tod eines der Tiere eine Problem auf einen zu kommt - der übrig gebliebene Bock hat nie gelernt, sich sozial gegenüber anderen Böckchen zu verhalten. Er wird wahrscheinlich große Schwierigkeiten haben, sich auf ein neues gleichgeschlechtliches Gegenüber einzustellen. Es kann zu bösen Beißereien kommen.

Bockgruppenhaltung ist nicht so einfach und setzt eine gewisse Erfahrung mit Meerschweinchen voraus, denn hier gibt es einiges zu bedenken und zu beachten.

Ich möchte hier kurz zusammenfassen, was man unbedingt beachten sollte:

 

  • Die Böckchen sollten gut sozialisiert sein, sie sollten in ihrer Kindheit gelernt haben, wie man sich anderen Geschlechtsgenossen gegenüber benimmt.
  • Die Böckchen sollten kastriert sein (häufig - aber nicht immer) sind sie nicht mehr so "triebgestreuert". Wenn es mit der Vergesellschaftung nicht klappt, hat man die Möglichkeit, den Kastraten weibliche Gesellschaft zu gönnen bzw. sie in solche abzugeben.
  • Die Herren brauchen deutlich mehr Platz als eine Haremsgruppe. Für zwei Böckchen sollte man mindestens 2m² zur Verfügung stellen. Bei mehr Tieren entsprechend mehr Platz.
  • Das Gehege sollte sehr gut strukturiert sein, d. h. es sollte zweite Ebenen und viele Versteckmöglichkeiten mit mindestens zwei Eingängen geben, damit das rangniedere Tier aus dem Haus kann, wenn das ranghöhere Tier hinein will.
  • Damit es keinen Streit um Wassernapf, Heuecke, Haus usw. gibt, sollte von jedem mindestens zwei vorhanden sein.

 

(Text wird noch fortgeführt)